
Das Lied ist für mich die reinste Musikform. Nichts einfacheres und direkteres als die Stimme, im Zusammenspiel mit dem Klavier, um den Menschen die Menschheit zu erzählen. Keine andere Musikform besitzt den gleichen Reichtum an Farben und Emotionen in solch einem kurzen und fein bearbeiteten Kunststück.
Ich möchte als Sängerin versuchen, die Geschichte jedes Liedes mit der höchstmöglichen Transparenz und Ehrlichkeit dem Publikum weiterzugeben.
Die italienische Mezzosopranistin Eva Marti ist eine vielfältige und außergewöhnliche Musikerin, die sich in der Oper sowie in der Kammermusik und im Oratorienrepertoire zu Hause fühlt. Die wahre musikalische Liebe von Eva Marti ist das Liedrepertoire.
In der Liedklasse von Hans Eijsackers an der Robert Schumann Musikhochschule Düsseldorf lernte sie die holländische Pianistin Martha Van Damme kennen, mit der sie 2015 ein Liedduo gründete. Eva und Martha haben seitdem Konzerte in Deutschland, Italien, Belgien und Holland gemacht und sie waren Preisträgerinnen beim Schmolz und Bickenbach Wettbewerb für Kammermusik. 2016 erhielten sie ein Stipendium der Udo Reinemann International Masterclasses in Brüssel.
Dort hatten sie die einzigartige Chance, mit großartigen Musikern wie Anne Sofie Otter, Julius Drake und Christianne Stotijn arbeiten zu können. Auftritte des Duos wurden von den nationalen Radiosendern NPO Radio4 in Holland und Rtbf Musiq3 in Belgien übertragen.
Nach einem Bühnenbild-Studium an der Akademie der Künste in Mailand, ihrer Heimatstadt, zog Eva 2013 nach Düsseldorf, um ihren Bachelor in der Klasse von Jeanne Piland zu studieren. Ihren Master setzte sie bei Konrad Jarnot fort mit Abschluss im Sommer 2019.
In den letzten Jahren sammelte sie zahlreiche Bühnenerfahrungen. Im Sommer 2015 debütierte Eva als Flora in „Traviata“, bei den Schlossfestspielen in Zwingenberg. In der Spielzeit 2016-17 und 2017-18 war sie am Düsseldorfer Schauspielhaus in „Verlorene Lieder“ zu sehen, und im „Goethe Theater Bad Lauchstaedt“, wo sie die Rolle der Fidalma in „Die heimliche Heyrath“ von D. Cimarosa mit der Regie von P. Harnoncourt sang.
Im April 2018 debütierte Eva als Cenerentola in der gleichnamigen Oper von G. Rossini an der Robert Schumann Hochschule in Düsseldorf. Neben der Oper widmet Eva sich leidenschaftlich dem Konzertrepertoire und sang 2018/2019 den Alt-Solo „Weihnachtsoratorium“ und in der „Johannespassion“ von J.S. Bach, in der „Petite Messe Solennelle“ von G. Rossini, im „Stabat Mater“ von G.B. Pergolesi und im „Messiah“ von G.F. Händel.
2019 gründete Eva zusammen mit Freunden und Ex-Kommilitonen das vokal Oktett Rheinstimmen Ensemble, dessen Fokus bei der Alte und der Neuen Musik liegt. Das Ensemble hat seit der Gründung eine künstlerische Residenz in der Johanneskirche in Düsseldorf und debütierte im November 2019 als semichorus in der Oper Köln in der deutschen Erstaufführung von Hamlet von Brett Dean.
Eva ist außerdem Mitgliederin vom CHOREOS, ein Tanz- und Vokalensemble unter der Leitung von Stephan Lutermann und Lars Scheibner und vom RSH Vokalensemble unter der Leitung von Martin Berger und Timo Nuoranne. In den letzten Jahren war Eva Stipendiatin von DAAD, PROMOS und Deutschlandstipendium.