Die meisten Lieder sind für mich ein kleiner Kosmos, in dem es viel zu entdecken gibt. Je länger ich mich mit dem Text und der Art, wie er vertont ist, befasse, desto mehr tauche ich ein in diese jeweilige Liedwelt.
Es macht mir große Freude, das Zusammenspiel von Text, Sprache und Musik mit meinen Mitmusizierenden filigran herauszuarbeiten und den Zuhörenden Berührungspunkte zu bieten, die für sie oder ihn gerade stimmig sind. Ich gehe in Resonanz mit den Zuhörern und nutze die Inspiration des Raumes, in dem ich singe. So entstehen Bilder und Gefühle, die berühren mich … und vielleicht auch das Publikum.
Ihre Liebe zur Musik entwickelte die im Emsland geborene Altistin Esther Borghorst bereits im Kindes- und Jugendalter.
Nach dem Abitur studierte sie zunächst Pharmazie in Bonn und begann anschließend ihre Gesangsausbildung bei Prof. Mechthild Georg in Köln. Es folgten weitere private Studien bei Prof. Janina Stano in Düsseldorf sowie bei Prof. Gudrun Pelker in Gelsenkirchen.
Seit 2013 erhält sie wesentliche künstlerische Impulse von Ingeborg Danz. Meisterkurse bei Margreet Honig und Jagna Sokorska-Kwika rundeten ihre musikalische Ausbildung ab. Im Jahr 2012 war sie Preisträgerin beim euregio Vokalwettbewerb in Heek.
Ihr Augenmerk richtet die Altistin vorwiegend auf den Konzertgesang. Ihr breit gefächertes Repertoire reicht von Werken der Alten Musik bis hin zur zeitgenössischen Musik des 21. Jahrhunderts. Ihre rege Konzerttätigkeit führte sie auf verschiedene Konzertpodien im Inund Ausland. Sie war in der Kölner Philharmonie, in der Tonhalle Düsseldorf, im Théâtre des Champs-Élysées, Paris und im Aichi Art Center, Nagoya/Japan zu hören.
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Gestaltung von Liedprogrammen, konzipiert als innerer Dialog zwischen biblischen und poetischen Texten, Leben und Erleben, Musik und Kunst, Klang und Raum. So erarbeitete sie das musikalische Rahmenprogramm zum 30jährigen Jubiläum der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft in den Räumen des „Zentrums für verfolgte Künste“ in Solingen, wozu der britische Komponist und Pianist Stephan Harrap speziell für ihre Stimme Texte der Dichterin vertonte. Wegen der Pandemie 2020 fand das Projekt letzendlich digital statt.
Esther Borghorst unterrichtet Gesang in verschiedenen Kontexten: Sie ist seit 2018 Stimmbildnerin beim Essener Domchor. Außerdem engagiert sie sich in dem Projekt „Einfach singen“. Wöchentlich singt sie mit psychisch kranken Menschen in einer gerontopsychiatrischen Tagesklinik.