
„Das Singen stand nie zur Debatte“
Juni 2020
Mit Frederik Schauhoff sprach Christiane Nitsche.
Wie kommt jemand wie Sie zum Singen und zum Lied?
Ich bin tatsächlich daran gekommen wie die Jungfrau zum Kind. In meiner Familie gab es gar keine professionellen Musiker. Es wurde allerdings immer musiziert, halt auf laienhaftem Niveau. Es wurde auch immer schon viel gesungen. Ich bin dann durch verschiedene Kinderchöre und Kantoreien dazu gekommen. Und irgendwann kam mit dem Stimmbruch die Überlegung, dass ich mehr singen möchte. Und dann habe ich das einfach angefangen. Nicht, weil ich dachte, ich mache das mal beruflich, sondern eigentlich nur aus Lust daran. Das Singen lag mir einfach näher als das Klavier üben. In Bonn, wo ich aufgewachsen bin, gab es zu meiner Zeit auch eine wahnsinnig gute Jugendförderung, wo wir ganz viele Möglichkeiten hatten, uns auszuprobieren – mit Publikum, mit verschiedenen Projekten, mit anderen Leuten zusammen. Da bin ich glücklicherweise reingerutscht. Und so hat sich der Weg immer weiter gebahnt, bis zur Musikhochschule.
Haben Sie denn von Beginn an Unterricht in der Musikschule gehabt?
Nein, das war privat bei einer Bekannten meiner Eltern. Meine Mutter hatte kurz vorher mit Gesangsunterricht angefangen. Und dann habe ich es auch ausprobiert.
Gab es da nie einen Moment des Zweifels, gerade in der Pubertät?
Nein, eigentlich nicht. Das Singen stand nie zur Debatte. Ich habe auch glücklicherweise nie negative Erfahrungen gemacht mit Gleichaltrigen oder in der Schule. Es war zwar etwas Spezielles – das schon. Aber ich habe auch Fußball gespielt oder mich mit Leuten getroffen. Ich habe mich davon nicht abhalten lassen, dass ich da ein bisschen klassisch vor mich hin gesungen habe (lacht). Die negative Erfahrung, dass ich totaler Außenseiter gewesen wäre – die habe ich nicht gemacht.
Bis auf den Druck, den man sich selber gemacht hat, war das für mich auch immer ziemlich „drucklos“. Der Spaß stand doch sehr im Vordergrund, auch noch, als öffentliche Auftritte dazu kamen. Ich bin nie dazu gezwungen worden. Es war alles meine Entscheidung.
Gab es dann jemanden, der Ihnen den Schritt in die Professionalität empfohlen hat? Oder haben Sie das auch selber überlegt?
Zum einen war das viel eigene Überlegung. Natürlich gehört aber auch dazu, dass man sich bestärkt fühlt in dem Schritt. Da gab es die klassischen Sachen: Bei „Jugend musiziert“ habe ich viele Jahre mitgemacht. Aber auch in der kleinen Szene, in der wir uns trafen, hat man sich gegenseitig bestärkt und gewusst, dass jeder die Chance hat, sein Ding zu machen. Und das ja dann auch geklappt. Ich habe direkt nach dem Abi an der Hochschule für Musik und Tanz Köln angefangen zu studieren. Das war ein ziemlich bruchloser Übergang damals.
Das heißt, es gab nie eine andere Option?
Die gab es schon. Allerdings nicht zu diesem Zeitpunkt. Da war eigentlich schon klar, dass ich das machen möchte mit dem Singen. Die Überlegung kam erst später. Ich hatte immer schon viele andere Interessen, die nicht nur mit dem Singen zu tun haben. Das kam später, dass ich dachte: Ach, man hätte auch zuerst noch dies oder das machen können.
Zum Beispiel?
Oh, das ist breit gestreut. Das ist Interesse an Geschichte, Politik, Kulturwissenschaften. Aber auch ein Interesse an VWL, der Wirtschaft. Weniger im Bereich der Naturwissenschaften, aber auch da gibt es einige Punkte, die mich interessieren. Es ist also wirklich breit gestreut. Da gab es aber nie ein Studium oder eine Ausbildung in diese Richtung. Es ist eher so, dass ich bei der programmatischen Arbeit versuche, auch außermusikalische Dinge mit den Fragestellungen zu verknüpfen, die aus den Werken heraus entstehen und so lande ich immer wieder bei interessanten neuen Themen, die nicht nur rein musikalisch sind.
Das Interessante an Ihrem Werdegang ist, dass Sie nach Ihrem Masterabschluss 2017 noch einen zweiten Master obendrauf gesattelt haben. Worum ging es da?
Da habe ich mich noch mal spezialisiert auf die Alte Musik, also ungefähr alles, was vor der Französischen Revolution, also vor 1789 komponiert wurde. Das heißt nicht, dass ich nur noch Sachen gesungen habe, die vor 1789 entstanden sind, aber im Studium habe ich mich darauf spezialisiert.
Warum gerade diese Musik?
Weil mich das sehr interessiert hat. Ich mache auch im Konzertsektor viel aus dem Bereich alter Musik – seien es die ganz großen Namen wie Bach, Händel oder Telemann. Aber auch viel Unbekanntes. Das hat mich immer schon fasziniert. In der europäischen Musikgeschichte liegt ja noch viel Ursprung darin, auf dem anderes aufbaut. Ich konnte aber trotzdem vieles singen, was nicht in den Bereich der Alten Musik fällt und ich habe auch nicht vor, mich da zu beschränken.
Kommen wir auf das, was Sie gerade zu tun haben. Worauf dürfen wir uns freuen?
Wegen Corona liegen natürlich verschiedene Projekte auf Eis. Aber am 26. Juli singe ich in Bonn wieder einen Liederabend unter dem Motto Aufbruch!. Meine Pianistin Austėja Valušytė und ich gehen der Frage nach, in wie weit Kommentatoren der jetzigen Krise mit ihrer These von einer Rückkehr des Biedermeier recht haben könnten und zeigen auf, dass die Lieder aus der Zeit des Biedermeier meist alles andere als spießbürgerlich daher kommen, sondern geradezu von Aufbruch und Ausbrich strotzen! Ansonsten wird es zum Beispiel Lieder von Beethoven, aus seiner Bonner Zeit, geben. Es ist noch einiges in Planung. Wäre Corona nicht gekommen, wären wir da auch schon weiter. Diese Projekte liegen gerade auf Eis. Das sind ganz wild verschiedene Liedprojekte. Eines, das schon etwas konkreter ist, ist nur zum Teil Lied. Da geht es um Günter Grass’ „Das Treffen in Telgte“. Da spielt ganz viel Barock-Musik eine Rolle. Es geht ja eigentlich um ein Dichtertreffen, aber da gibt es extrem viel vertonte Werke, die in der Erzählung vorkommen. Und das habe ich in Kooperation mit dem Günter-Grass-Haus Ende Februar mit Ulrich Noethen als Sprecher gerade noch aufführen können, mit allen Stücken aus dem Buch und einigen, die dazu passen. Wir waren insgesamt elf Musikerinnen und Musiker. Es gab also eine Lesung mit Ausschnitten aus dem Buch, also mit Original-Grass-Texten und passender Musik an den entsprechenden Stellen. Es war viel a cappella Vokalmusik dabei, aber auch viel weltliche Musik aus dem 17. Jahrhundert – das sind sozusagen Vorläufer des Kunstlieds. Die Komponisten hätten es wohl noch nicht Kunstlied genannt, aber es ist weltliche Dichtung, die sie vertont haben, mit einer Basslinie und einer Melodie. Dieses Projekt sollte noch an einigen Stellen wiederholt werden, aber das verschiebt sich jetzt wohl in 2021 oder 2022.
Die Verknüpfung von Literatur und Musik – liegt Ihnen die besonders am Herzen?
Ja, und auch die Verknüpfung von bildender Kunst und Musik, weil ich finde, in dieser Verknüpfung liegt so viel Spannendes drin – sowohl für die Leute, die Musik aufführen als auch für das Publikum, dem dann zeitgleich Dinge klar werden, über Strömungen, die offensichtlich in der Zeit ganz große Relevanz hatten – und vielleicht auch heute noch. Soviel hat sich da ja oft nicht verändert. Sowohl mit einer Geschichte als auch mit einem Bild gibt es fürs Publikum einfach noch einen anderen Bezugspunkt, um in ein Programm abzutauchen, weil man sich zum Beispiel an der Geschichte entlanghangeln kann oder gleichzeitig ein Bild anschauen und sich Gedanken machen über die Musik, die man gerade hört. Oder ich bekomme es als Publikum einfach erklärt, was man sich dabei gedacht hat.
Ist das für sie selbst auch ein Zugang zur Musik – die Bildsprache oder Fantasiewelten?
Gerade in der Vokalmusik haben wir ja eine viel tiefere Bedeutung, wenn ein Text vertont wurde. Egal, ob man etwas von Musiktheorie versteht, oder nicht – man verbindet sofort etwas mit dem Text und überlegt für sich, ob die Umsetzung stimmig ist. Dieser schnelle Zugang kann dann auch dazu führen, dass man sich als ausführender Künstler so fühlt, als würde man den Text soeben zum ersten Mal auf diese Weise vertonen. Das ist für mich immer schon etwas unglaublich Faszinierendes gewesen. Deswegen ist es definitiv ein wichtiger Zugang, auch der emotionale Zugang in der Vertonung von Texten ist für mich ganz entscheidend. Aber ich glaube, das geht allen Musikern so – gerade wenn man mit dem Lied sehr viel anfangen mag, ist der emotionale Zugang in der Vertonung eines Textes ein ganz wichtiger Grund, warum man das macht und warum man Programme zusammenstellt.
Gibt es beim Lied etwas, wo Sie sagen: Das zeichnet es für mich persönlich als Ausführenden gegenüber den anderen Bereichen aus?
Das ist natürlich erstmal der Text. Und dann, dass diese kleine, feine Form – mit Ausnahme der Zyklen wie Winterreise vielleicht, in 50 Sekunden bis fünf Minuten eine ganze, eigene Geschichte erzählt. Das finde ich so wahnsinnig spannend. In dieser Prägnanz des Ausdrucks liegt so viel Stärke. Und gerade, wenn man das Klavierlied hat, hat man nur eine Stimme und ein zusätzliches Instrument – es ist einfach so eine feine Form, die ich unglaublich schätze und liebe, weil trotzdem alles drinsteckt an Emotionen und Aussagen, die man überhaupt nur treffen kann. Dass es eben nicht dreieinhalb Stunden braucht, sondern nur eben fünf Minuten oder mitunter auch nur drei, das finde ich unglaublich faszinierend.
Sie benutzen immer wieder das Wort „fein“ – das bringt mich zurück zu meinem Eindruck, als ich Ihre Homepage besucht habe. Mein Eindruck war, dass Sie auf Feinheiten Wert legen, dass Sie sich eher einen Schritt zurücknehmen als zuviel hineinzugeben in Ihre Interpretation. Täusche ich mich?
Nein, das würde ich bestätigen. Es ist tatsächlich so, dass es mir – auch beim Lied – gerade mehr um das geht, was ich darin sehe und entdecke, als darum, was ich persönlich damit mache (lacht). Wahrscheinlich sagen das alle Künstler: Es geht mir um die Kunst, nicht um mich. Aber wenn man sich den Musikbetrieb anguckt, ist das etwas, was dort immer weniger eine Rolle spielt. Da haben wir eine unglaubliche Personenvermarktung. Natürlich hat jeder Mensch seine Gründe, warum er Musik macht. Aber für mich ist immer wichtiger, dass das Produkt, das ich schaffe, es wiederum schafft, die Menschen zu berühren, dass es sie entführt in eine Welt. Und da ist es mir egal, ob ich für eine Zeit verschwinde als Mitglied eines fünfstimmigen Ensembles, oder ob ich mich solistisch profilieren kann. Es geht mir darum, was das Ganze aussagt, was es rüberbringt. Alles andere ich Mittel zum Zweck. Wenn jemand eine Feinheit aus einem Abend mitnimmt, wenn er sagt: Diese Feinheit hat mich berührt. Dann ist mir das sehr, sehr lieb.
Wenn ich das weiterdenke, höre ich da die Bitte heraus, gut zuzuhören.
Ja, absolut. Es ist auch die Bitte an ein Publikum, Lust daran zu empfinden, eigen zuzuhören und sich selber der eigenen Gedanken und Gefühle beim Zuhören nicht zu schämen. Dazu gehört auch, zu sagen, dass man es blöd fand. Das ist völlig legitim. Ich habe oft das Gefühl, dass wir es gerade in der Klassikwelt sehr viel mit Leuten zu tun haben, die sich gar nicht mehr trauen, ihre eigenen Gedanken über das, was sie da gerade vorgesetzt bekommen, wirklich auszudrücken – weil sie meinen, sie hätten nicht das Recht, sich eine Meinung zu bilden. Das finde ich aber ganz verheerend und auch ganz falsch. Natürlich gibt es Leute, die sich jahrelang und täglich mehrere Stunden damit auseinandergesetzt haben. Aber meiner Meinung nach berechtigt das niemanden zu sagen, man hätte jetzt dadurch wirklich mehr verstanden von Musik als jemand, der das erste Mal für drei Minuten etwas gehört hat.
Das ist im rituellen Ablauf, den wir heute haben – bei allen schönen Seiten, den das hat – dann so, dass am Ende immer groß geklatscht wird, ob es den Menschen gefallen hat oder nicht, denn das gehört halt dazu. Ich möchte die Menschen in einem Publikum immer dazu ermuntern, dass sie ehrlich daran gehen und Spaß daran empfinden, ehrlich zu überdenken, wenn sie etwas hören, ob es ihnen gefällt oder nicht. Und: warum nicht. Ich glaube, da liegt die einzige Chance, dass dieses Genre länger überlebt. Es hat ja nicht im Ansatz die Qualitäten, die zum Beispiel ein Popkonzert aufbringen kann, wo sich Tausende im Gemeinschaftserlebnis baden. Das wird man im Kunstlied nicht finden. Beim Kunstlied ist es eher wie bei Liedermachern. Da sitzt eine Person quasi mit der Gitarre auf der Bühne, und dann geht es um den Inhalt der Texte – dass man sich davon berühren lässt und von der Art, wie sie vertont wurden. Das ist nie massentauglich, und das wird es auch nicht sein. Aber wenn sich das Publikum nicht traut, sich darüber Gedanken zu machen, dann sind wir, glaube ich, wirklich verloren.
Gibt es bei Ihrer Programm-Arbeit dann auch einen gesellschaftspolitischen oder gar politischen Anspruch, mit dem Sie an diese Arbeit gehen?
Das schwingt, glaube ich, immer mit. Aber ohne, dass ich das offensiv rausstellen möchte. Das ist mir auch wichtig. Was ich eigentlich erreichen möchte ist, dass die Menschen ans Nachdenken kommen – wohin auch immer sie das Nachdenken führt. Ich habe sicher auch schon politischere Programme gemacht, zum Beispiel als ich ein Beckmann-Bild vertont habe. Das Gemälde heißt „Der Leiermann“ und hängt im Kölner Ludwig-Museum. Das habe ich angereichert mit verschiedenen Stücken, die dazu passen. Das Bild hat er 1934 gemalt, als er gerade Berufsverbot erhalten hatte als „entarteter“ Künstler. Da hat er Künstlerfiguren gemalt, die unter dem Eindruck von Schrecken ihre Kunst darbieten. Das ist also im Grunde der Vanitas-Gedanke des Künstlers, dass er nicht mehr seine Kunst so frei ausüben darf und kann wie er das eigentlich möchte, sondern unter großem Druck steht, systemkonform zu sein. Und diesen Gedanken habe ich bei Zeitgenossen Beckmanns gesucht, die zur selben Zeit dasselbe erlebt haben.
Das waren dann Exil-Komponisten, auch jüdische Komponisten, allerdings auch zum Beispiel Musik von Hans Pfitzner, der selbst überzeugter Nationalsozialist war, von der ersten Stunde an. Er hat immer gedacht, dass mit der Machtergreifung seine Zeit komme als großer deutsch-nationaler Komponist. Dann werde seine Kunst die Vorreiterstellung einnehmen. Das trat aber überhaupt nicht ein, denn dafür war seine Musik den Nationalsozialisten schon zu modern. Sie haben ihn also ziemlich links liegen lassen. Damit ist er auch aus künstlerischer Sicht überhaupt nicht klargekommen. Er schrieb dann viele Kunstlieder, die sich sehr mit der Vergänglichkeit beschäftigen. Auch diese Lieder kamen im Programm mit dem entsprechenden biografischen Hintergrund zu Gehör, weil es auch dieselbe Aussage trifft: Meine Kunst wird nicht akzeptiert, ich werde als Künstler nicht akzeptiert, aus welchem Grund auch immer.
Dieses Programm hat also einen bestimmten politischen Hintergrund, aber ich gehe da generell nie in eine bestimmte politische Richtung, schon gar nicht parteipolitisch. Das möchte ich immer frei halten. Ich möchte die Menschen nur dazu ermuntern, selbst darüber nachzudenken, was sich andere für großartige Gedanken gemacht und in eine lyrische und musikalische Form gegossen haben.
Ein interessantes Projekt – wo wurde es aufgeführt?
Bisher nur in der Musikhochschule. Leider ist es sehr schwierig, solche Projekte an Veranstalter zu verkaufen. Das ist immer verbunden mit der Angst, dass erstens die Künstler nicht so bekannt sind, deren Werke dabei aufgeführt werden und außerdem haben viele Veranstalter große Angst davor, etwas intellektuellere Programme anzubieten. Dabei hat das Programm vielleicht einen intellektuellen Ansatz, genau wie „Das Treffen in Telgte“, aber im Endeffekt ist der Zugang eigentlich umso emotionaler. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Projekte sehr emotional auf die Menschen eingehen und sie auf eine besondere Weise berühren, weil sie eigentlich nur ein Bild sehen und ein paar Informationen bekommen – ohne großen, kulturhistorischen Vortrag. Dann können sie ganz emotional, mit einem anderen Bezugspunkt in die Werke hineingehen. Meine Erfahrung ist, dass das die Leute immer sehr glücklich macht. Aber nach wie vor ist es schwierig, Veranstalter davon zu überzeugen, dass es funktioniert, ohne dass sie es einmal erlebt haben. Es ist viel einfacher, eine Winterreise anzubieten, oder eine schöne Müllerin. Da zieht der Titel, da wissen die Leute, was kommt. Das ist ja auch legitim, Kunst muss auch Geld verdienen. Aber manchmal tut es weh, dass es so schwierig ist, solche Projekte an den Mann zu bringen – vor allem, wenn man merkt, dass auch mehrere Hundert Menschen ganz fasziniert nach so etwas nach Hause gehen.
Ich möchte wirklich allen Menschen die Angst nehmen, damit in Berührung zu kommen – mit der klassischen Musik generell, aber auch mit dem Kunstlied im Speziellen. Eigentlich den Menschen klarmachen, auch wenn sie es nicht kennen; dass das nur eine andere Form des Singer-Songwriters ist – mit denselben Themen. Es geht immer um Liebe, Verlassenwerden, Einsamkeit, Heimatlosigkeit. Es sind dieselben Themen, die man auf den Alben großer populärer Künstler findet. Nur die Musik ist ein bisschen anders. Aber wenn man es schafft, sich dem einmal hinzugeben, entdeckt man eine ganz fantastische Welt, die so unendlich reichhaltig ist, dass wahrscheinlich nicht einmal zehn Leben ausreichen, um sich mit allem bekanntzumachen, was es da gibt.