
Eva Marti über Rituale vor Auftritten und eine Zeit ohne das Lied.
Was machen Sie tagsüber?
Üben, proben, essen, spazieren gehen… Ich lebe! Mit alledem, was dazu gehört.
Ihr heißer Literaturtipp?
“Jane Eyre” von Charlotte Brontë
“La Peste” von Albert Camus
“Walk through walls” von Marina Abramovic
“The empty space” von Peter Brook
“Angela’s Ashes” von Frank Mccourt
“Possession” von Antonia Byatt
Ihr liebstes Kinderlied?
Es ist kein richtiges Kinderlied, aber ein Lied was ich als Kind total geliebt habe: “The boxer” von Simon&Garfunkel. Ich wusste überhaupt nicht worum es ging, aber ich habe das Refrain so geliebt und immer volle Kanne gesungen.
Gehen Sie gerne wandern? Wo? Warum?
Ja, es tut mir sehr gut in der Natur zu sein (wem nicht?). Es kann so anstrengend sein, und dadurch extrem befreiend für den Kopf. Was das Wo angeht: überall wo es schön ist! Am liebsten Wanderwege die direkt am Meer entlang sind.
Ihre größte Freude beim Lied-Musizieren?
Zusammen mit dem Pianisten unsere eigene Chefs zu sein. Anders als in der Oper zum Beispiel, wo man von so vielen verschiedenen Elementen/Menschen abhängig ist.
Graben Sie gerne in Archiven?
Ich sollte wahrscheinlich JA sagen, um eine respektierte Lied-Interpretin zu sein, aber die Antwort ist: Nein…Ich bin ziemlich faul was das angeht!
Ein Bild oder eine Skulptur das ein Lied verdient?
Gemälde: “Die Metamorphose des Narziss” von Salvador Dalì
Skulptur: irgendeine von Alik Cavaliere
Ihr Lieblingsort für einen Liederabend?
Überall wo das Publikum aufmerksam ist und die Akustik angenehm ist.
Ihr Ritual vor jedem Auftritt?
Womöglich: Ausschlafen, Liebe machen, Duschen und Haare waschen, gut frühstücken und mich immerwieder ein bisschen einsingen im Laufe des Tages. .Ca 2-3 Stunden vor dem Auftritt ganz viel Pasta essen!
Gucken Sie Fußball?
Nur bei EM oder WM.
Ein unvergessliches Konzerterlebnis?
Mit meinem Kinderchor auf dem Hauptplatz von Bethlem am Weihnachtsabend 1999 in Welt-Live-Übertragung zu singen.
Ihre favorisierte Lied-Aufnahme?
Konrad Jarnot/Reinild Mees: Korngold
Friz Wunderlich/Hubert Giesen: Dichterliebe von Schumann
Sarah Connolly/Eugene Asti: King David von Howells
Und sonst fast alles was von Julius Drake und Hans Eijsackers gespielt wird….
Ihr letzter Ohrwurm?
“In einer kleinen Konditorei…” Meine Mitbewohnerin hat angefangen (als einzige Deutsche) in dem japanischen Chor in Düsseldorf zu singen, und hat mich mit diesem deutsch/japanischen Lied angesteckt.
Was würde uns in einer Zeit ohne das Lied verloren gehen?
Eine der letzten Arten der narrativen Erzählung (mindestens in der erwachsenen Welt), in der einen direkten Kontakt zwischen Erzähler und Zuhörer entsteht.
Vervollständigen Sie: “Jeden Morgen ein Lied…
…macht mich wach und lieb.“