
Die große, lang erwartete Reger-Biographie kommt zur rechten Zeit aus erster Hand. Max Regers (1873-1916) Lieder sind heute weniger bekannt als seine Orgelwerke, obschon der Komponist in allen Schaffensphasen über 300 Gesänge schrieb und ihnen eine zentrale Rolle in seinen Konzerten gab. Denn sie verdeutlichen durch ihren Textbezug seine innovative musikalische Sprache, die dem Ausdruck zuliebe auf gerundete Melodik verzichtet und die Tonalität mit Modulationen und Dissonanzenfülle an ihre Grenzen bringt. Die hohe Kennerschaft der Autorin Susanne Popp, die in Bonn studierte und seit 1973 dem Max-Reger-Institut als Mitarbeiterin und seit 1981 als Leiterin verbunden ist, ist ein „Glücksfall der Musikschreibung“, „eine Monographie, die sich liest wie ein Roman“ (SWR).
Susanne Popp: Max Reger, Werk statt Leben
Biographie. 544 Seiten, Breitkopf & Härtel, Wiesbaden, € 39,90