
Kunstlied-Wettbewerb!
Berlin+++1903+++Berlin+++1903+++Berlin+++1903+++
Die Wochenzeitschrift „Die Woche“ richtet einen Kunstlied-Wettbewerb aus. Zahlreiche teils berühmte Komponisten werden gebeten, „“Lieder im Volkston“ zu komponieren: schlicht und leicht fasslich sollten sie sein, gedanklich in der Schubert-Nachfolge. 30 Lieder wurden ausgesucht und in einem Sonderheft der „Woche“ herausgegeben.
Da manche Lieder nicht schlicht genug ausgefallen waren, entschloss sich der Verlag August Scherl nachzulegen: Es wurde ein zweites, nun offenes Preisausschreiben gestartet. Wieder sollten 30 Lieder im Druck erscheinen – doch der Verlag erhielt 9.000 Lieder und verdoppelte daraufhin sein Output und gab zwei weitere Hefte mit insgesamt 60 Liedern heraus.
Die Käufer erwartet eine spannende Aufgaben: Sie konnten mittels einer im Heft befindlichen Postkarte abstimmen, welche der insgesamt 90 Lieder die drei besten seien und somit ihrer Meinung nach einen Preis gewinnen sollten.
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Was die nächsten gut 111 Jahre passierte ist noch nicht erforscht.
München+++26.06.2017+++13:05+++
Am 30. Juni erscheint das erste der drei Sonderhefte „Lieder im Volkston“ auf CD beim Label „Oehms Classics“. BR Klassik gab zu der Produktion den Anstoß, nachdem Patrick Schönbach, IT-Spezialist, Musikwissenschaftler die Redaktion auf diese unglaubliche Geschichte aufmerksam machte.
BR Klassik berichtet im Rahmen der „Mittagsmusik“ über die spektakuläre Trouvaille und ihre unglaubliche Wiederentdeckung durch Patrick Schönbach . Zu finden sind hier auch fünf Noten- und Klangbeispiele.
WDR 3 Klassikforum+++09.08.2017+++09:05-12:00+++
In der Sendung läuft ein Bericht, der ebenfalls von dem Sujet erzählt. Zuhörer sind unter anderem Sabine Hoeper von der RUB und unsere Mitarbeiterin Verena Düren. Die Liedwelt besorgt das Manuskript der Sendung.
ZVAB+++10.08.2017+++12:53+++
Auf der Jagd nach dem originalen Band 1 hat die Liedwelt knapp auf der Plattform ZVAB verloren, aber wir bedanken uns bei dem Antiquariat Immanuel, David Lambrecht für die Weiterleitung an die Käuferin.
BOCHUM+++10.08.2017+++13:02+++
Frau Sabine Hoeper von der RUB hat das Exemplar gekauft, um es der Bibliothek an der RUB zuzuführen. Sie hatte am 9.8. auf WDR 3 Klassikforum die gleiche Sendung wie unsere Mitarbeiterin Verena Düren gehört und war gleich zur Tat geschritten. Wir bedanken uns ganz herzlich für die Zusendung des Bandes als pdf.
ZVAB+++10.08.2017+++13:07+++
Band 2 und 3 sind bestellt und liegen der Liedwelt im Original und digital vor.
Berlin+++16.08.2017+++21:17+++
In einem Gespräch im kundigen Netzwerk war zu erfahren: „Die Woche“ wurde erst 1944 eingestellt. Da es sich um eine nicht unbedeutende Zeitschrift handelte könnte es durchaus sein, dass noch Archivmaterial zu finden ist: Die Liedwelt fragt sich, ob von den verbleibenden 8940 Liedern noch welche in einem Archiv, auf einem Dachboden oder in einem Keller zu finden sind oder ob vielleicht schon 1904 alle restlichen Lieder im Ofen verschwanden oder als Fischeinwickelpapier hergehalten haben. Das wird recherchiert werden.
Des Weiteren soll die Frage untersucht werden, was aus der erstaunlich hohen Einsendezahl gesellschaftlich abzulesen ist: Es hat also Anfang des 20. Jahrhunderts scheinbar noch sehr viel Hausmusik gegeben, wenn 9.000 Lieder für einen Wettbewerb eingesendet wurden. Auch was hier die nächsten 111 Jahre passierte soll untersucht und recherchiert werden.
Die Liedwelt Rheinland bleibt dran an dieser Geschichte und wird weiter berichten!
Die CD ist bei Oehms Classics erschienen und kann hier bestellt werden.
19.8.2017