Dichterliebe

Dieser Liederabend widmet sich zwei großartigen Liedkomponisten der Romantik.

In der ersten Hälfte wird der berühmte Liederzyklus „Dichterliebe“ von Robert Schumann aus dem Jahr 1840 dargeboten, das zugleich sein Hochzeitsjahr war. Er wurde zu Gedichten Heinrich Heines komponiert, der als einer der letzten Vertreter und zugleich als Überwinder der Romantik gilt. In kaum einem Liederzyklus wird die Ambivalenz der Liebe so vollkommen dargestellt wie hier. Die Texte der sechzehn Lieder beschreiben den Weg vom gefühlvoll überschäumenden Liebeserwachen über den qualvollen Moment des Abgewiesen-Werdens bis hin zum Stadium der Depression eines unglücklich Liebenden, der seine Liebe schließlich quasi „begraben“ muss. Diesem Liebesdrama verleiht der köstliche selbstironische Unterton der Sprache Heines der ganzen Dichtung eine andere, nicht ganz so dramatische Farbe.

In der zweiten Hälfte des Programms wird eine Liedauswahl von Richard Strauss, dessen einzigartige Tonsprache unverwechselbar ist, gespielt. Manche Kinder schreiben mit sechs Jahren krakelig ihren eigenen Namen, der kleine Richard Strauss bereits sein erstes Lied. Sein letztes entstand knappe 80 Jahre später, einige Monate vor seinem Tod. Aber wie komponiert man eigentlich im Laufe eines Lebens über 200 Lieder? Nun, laut Strauss ist das Rezept ganz simpel: „Ich nehme ein Gedichtbuch zur Hand, blättere es oberflächlich durch… Offenbar hatte sich da innerlich Musik angesammelt und zwar Musik ganz bestimmten Inhaltes – treffe ich nun da auf ein mit dem Inhalt korrespondierendes Gedicht, so ist das Opus im Handumdrehen da.“

Francisca Hahn, Mezzosopran

Bernhard Stengel, Klavier

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