
Martin Lindsay | Bariton
Es gibt für mich keine schönere Form des Musizierens – des Kommunizierens – als das Lied! Die vielfältige Bandbreite der Literatur und die fast unzähligen daraus entstehenden Zusammenstellungen sind faszinierend. Die Stücke mit einem Begleiter musikalisch und emotional aufzuschließen – oder es zu versuchen! – ist ein großes Privileg!
Der Brite Martin Lindsay studierte an der Guildhall School of Music & Drama in London, der Britten-Pears School (bei Hans Hotter, Suzanne Danco und Hugues Cuénod), und am Banff Centre in Kanada.
Als Spezialist für Neue Musik hat er bei zahlreichen Erstaufführungen mitgewirkt so in Beat Furrers “…für Stimme allein” an der Oper Bonn und im Konzerthaus Wien oder in Gerhard Winklers “Heptameron” bei der Münchener Biennale. Martin Lindsay war bei der deutschen Erstaufführung von Peter Maxwell Davies‘ “Mr. Emmet takes a walk” engagiert und auch für “Zersplitterung” von Christian Utz im EarPort Duisburg. Im Wiener Musikverein hat er den Liedzyklus “Umsungen” von Wolfgang Rihm mit dem Ensemble Recherche aufgeführt.
Ein ständiger Wegbegleiter in Martin Lindsays Laufbahn ist auch die Rolle des „George III“ in Peter Maxwell Davies’ “Eight Songs for a Mad King” gewesen. Er hat sie in vielen europäischen Städten mit dem Ensemble Recherche aufgeführt. Sie führten ans Teatro la Fenice Venezia, zu Wien Modern, dem Radio France Paris, dem Hessischen Rundfunk Frankfurt, zu „Sacrum & Profanum Festival“ in Krakau. Weitere Aufführungen von George III hat er bei den Israel Contemporary Players gesungen und im Oktober 2007 mit dem Notabu Ensemble in der Düsseldorfer Tonhalle.
Eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit verbindet Martin Lindsay mit dem Komponisten Gerhard Stäbler. 2002 sang er „Strafkolonie“ von Stäbler gemeinsam mit dem Ensemble Musikfabrik in der Düsseldorfer Tonhalle, was vom WDR mitgeschnitten wurde. Im September 2006 brachte er Stäblers ‘Nachmittagssonne’ in Seoul, Südkorea zur Uraufführung. Im Oktober 2009 sang er zu Stäblers 60. Geburtstag in zwei Portraitkonzerten: Zum einen in der Düsseldorfer Tonhalle und zum anderen im Lehmbruck Museum in Duisburg zusammen mit den Duisburger Philharmonikern.
Ebenfalls mit dem Ensemble Musikfabrik sang Martin Lindsay im Dezember 2020 in einer live-stream-performance von Mauricio Kagels „Ludwig van“ unter der Leitung von Carl Rosman zum Beethovenjahr.
Einen besonderen Platz in seiner Tätigkeit hat auch das Lied, sei es in der herkömmlichen Form des Liederabends oder in der freieren Form einer Performance. So gestaltete Martin Lindsay im Februar 2012 beim „Opening! Festival“ in Trier sein Solo-Programm “Aria” mit a cappella Werken von Berio, Cage, Furrer und Aperghis. Es folgte eine erneute Einladung für Februar 2017 mit dem Programm ‘Aus voller Brust’ gemeinsam mit der Mezzosopranistin Linda Hirst.
Nebst Programmen auf Texte von Goethe und Schiller sang der Bariton mit Rezitator Andreas Durban und seiner Pianistin Elnara Ismailova im April 2018 ein Programm von Shakespeare-Vertonungen bei „Im Zentrum Lied“. ‘All the World’s a Stage’ wurde mit großem Erfolg beim Liedsommer zweimal wiederholt: im November 2018 im Historischen Gemeindesaal der ev. Erlöserkirche in Bad Godesberg und im August 2019 im Augustinum Bonn.
Seit 1999 lebt Martin Lindsay in Köln, wo er auch als Dozent an der Kölner Hochschule für Musik und Tanz tätig ist.
Veranstaltungen
Konzert am 18.11.2018 im Historischen Gemeindesaal der ev. Erlöserkirche
“All the World’s a Stage” – Shakespeare-Konzert am 9.8.2019 im Augustinum Bonn.
Konzert am 18.4.2018 im Amélie Thyssen Auditorium Köln bei “Im Zentrum LIED”
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