
Fremdsein in der Kultur eines anderen trifft auf das Fremde in einem Selbst: Die Klangwelt des Qanun tritt ein in die der Psalmentexte nach Hildegard von Bingen und begegnet Franz Schuberts Liedern. Alles klingt neu, die Improvisation lockt mit freundlicher, spielerischer Orientierungshilfe: Nur in der Begegnung und dem gemeinsamen Fragen nach der eigenen Identität kann Neues entstehen.
Gesangsimprovisation und Qanun
Fremdsein in der Kultur eines anderen trifft auf das Fremde in einem Selbst: Die Klangwelt des Qanun tritt ein in die der Psalmentexte nach Hildegard von Bingen und begegnet Franz Schuberts Liedern. Alles klingt neu, die Improvisation lockt mit freundlicher, spielerischer Orientierungshilfe: Nur in der Begegnung und dem gemeinsamen Fragen nach der eigenen Identität kann Neues entstehen.
Gemeinsam mit dem Publikum tauchen die Sängerin Elisabeth Menke und der Qanunspieler Hesen Kanjo ein in die Suche nach den gemeinsamen Wurzeln. Bilder, Erinnerungen tauschen sich aus – über meditative Klangverschmelzung entsteht live neue Resonanz.
Ein Lied geht um die Welt und erreicht uns aus Syrien und Deutschland, es ist ein Lied der Sehnsucht: Die Sehnsucht nach Frieden, nach Heimat. „Wir sind mit unseren jeweiligen Melodien groß geworden. Sie nehmen viel Raum in unserem inneren Erleben ein. Aus diesem Fundus schöpfen wir in unseren Improvisationen,“ sagt Elisabeth Menke.
„Wir Musiker kommen aus verschiedenen Richtungen aufeinander zu und treffen uns im Lied. Hier findet unsere gemeinsame Sehnsucht ihren Ausdruck. Unsere Entdeckerfreude lässt uns Neues und Vertrautes im Fremden erleben. In der Vorbereitung und in den Proben haben wir gemerkt, wie wir aus Respekt vor dem Fremden zusammen die Freude an der Entdeckung entwickelt haben. Da entstand so eine Art Reiselust für die Ohren – und mit den Möglichkeiten der Improvisation können wir spontan Neues und Vertrautes im Musizieren entdecken. Das ist so schön frisch, dass wir als Musiker selbst fühlen, wie gespannt wir auf die Improvisationen sind.“
„Im Erleben von Schönheit und Distanz erreicht uns die Erkenntnis, dass es letztlich keine Rolle spielt, ob die Wurzeln unserer Sehnsüchte nun in Deutschland oder in Syrien liegen. So begeben wir uns gemeinsam mit dem Publikum auf die Suche nach dem verloren-gegangenen Paradies. In Hesens Spiel findet die Erinnerung an seine syrische Heimat ihren Ausdruck und auch die Fluchtbewegungen nach Europa. Was uns verbindet ist die gleiche Sehnsucht, die in der Erinnerung steck. Durch die verschiedenen musikalischen Sprachen hören Sie ein einzigartiges Klangkolorit. So werden Sie auch ein Lied aus Aleppo hören, Hesens Erinnerung an seine Heimat, ebenso ein Schubertlied – eine Erinnerung an meine Heimat.“
Die Künstler*innenElisabeth Menke, Gesang und Violine |
Das Programm
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