
11 Fragen an… Michael Mills
Michael Mills über das perfekte Publikum, warum er gerne spazieren geht und wie eine Welt ohne das Lied aussehen würde
Was machen Sie tagsüber?
Ich arbeite an der Uni. Das nimmt im Moment die meiste Zeit tagsüber.
Ihr heißer Literaturtipp?
Gerade lese ich „Reckless Daughter – A Portrait of Joni Mitchell” von David Yaffee.
Mein persönliches Lied-Steckenpferd
Das woran ich jeweils in dem Moment arbeite.
Was ich der Welt mit dem Lied sagen möchte…
Ich versuche Text und Musik in dem Moment wo ich spiele, treu zu bleiben, um dadurch mein aktuelle Wahrnehmung dieser Welt zu spiegeln.
Gehen Sie gerne wandern? Wo? Warum?
Ja, das tue ich. Gerne im Wald. Ich finde dort Zeit zum Denken und kann dort meine innere Ruhe pflegen.
Ihre größte Freude beim Lied-Musizieren?
Den Dialog mit dem Sängern, der Sängerin gemeinsam zu genießen und ihn nach Außen ans Publikum mitteilen zu dürfen.
Graben Sie gerne in Archiven?
Gerne, wenn ich dazu Zeit finde.
Das schönste Volkslied?
Oh, Danny Boy.
Ein Bild oder eine Skulptur das ein Lied verdient?
Kann mich auch hier nicht begrenzen……
Ihr Lieblingsort für einen Liederabend?
Ein Ort mit einer tollen Akustik und einem schönen Instrument.
Ihr Ritual vor jedem Auftritt?
Ich brauche am besten Ruhe vor einem Auftritt, um mich zu sammeln und dem Programm meine Energien und Gedanken zu widmen. Ich esse auch etwas Gutes und bin meistens still.
Gucken Sie Fußball?
Nein, selten.
Ein unvergessliches Konzerterlebnis?
Ich habe viele unvergessliche Konzerterlebnisse. Eins davon ist damals im Mozartsaal in Wien Brigitte Fassbaenders „Die Winterreise“ von Franz Schubert.
Ihre favorisierte Lied-Aufnahme?
Auch zu viele zu nennen. Eine Aufnahme, die ich liebe ist von Regine Crespin und Ernest Ansermet „Les nuits d’été“ von Hector Berlioz
Was wollten Sie als Kind später einmal werden?
Musiker (Pianist oder Sänger)
Was würde uns in einer Zeit ohne das Lied verloren gehen?
Eine Welt der Reflektion und Introspektion, die durch die geniale Kombination von Text und einer musikalischen Umsetzung davon uns zutiefst bereichert, belebt, erschüttert und wieder Mut zu leben gibt.
Wie stellen Sie sich das perfekte Liederabend-Publikum vor?
Ein Publikum, das sich den Moment öffnet und mitlebt. Das spürt man sofort. Dann geht man gemeinsam auf einer Reise miteinander.
Welchen Rat würden Sie jeder/jedem jungen Liedstudent/in mitgeben?
Viel lesen, hören. Sprachen studieren und lieben – das ist der einzige Weg einen Text zu vermitteln. Probiere alles. Man lernt immer was dazu.
Was schätzen Sie an der Szene der Lied-Liedhaber?
Eine Liebe zur Literatur und Dialog. Eine ständige Auseinandersetzung mit sich selbst und der Welt.
Vervollständigen Sie: “Jeden Morgen ein Lied…
belebt die Seele.“